Die Idee zu dieser Veranstaltung in Schmirn ist aus einer Erinnerung heraus entstanden. „Früher hat es in Innsbruck am Nationalfeiertag das Platzsingen gegeben“, erzählt Organisator Peter Knauseder. In einer ganz anderen, landschaftlich einmaligen Umgebung setzt er jetzt seine Erinnerung unter dem Titel „Wenn i durchgea durch's Tal“ um. „Das ist kein Event, denn es wird keine Hüpfburg, Videowalls oder Lautsprecher geben“, konnte Peter Knauseder nicht weniger als zwölf Chöre mit rund 240 Sängern aus der gesamten Alpenregion für diese Veranstaltung gewinnen. Darunter sind bekannte Chöre wie der Nationalparkchor aus dem Schweizer Engadin, der Chor Campill aus Gröden, der Männergesangsverein Malta oder die Tiroler Chöre wie der Rhythmischer Chor St. Jodok, der Gemischte Chor Schmirn und die Chorgemeinschaft Inigazingo aus Inzing. Wandern auf einem barrierefreien Weg durch das Schmirner Hochtal Das Konzept ist vielseitig. Die Besucher der Veranstaltung – der Eintritt ist frei – wandern entlang eines barrierefreien Weges durch das Schmirner Hochtal auf 1.407 Meter Seehöhe. Wenn i durchgea durch's Tal – das Schmirner Hochtal wird am 19. September mit stimmungsvollem Chorgesang gefüllt. Nicht weniger als zwölf Chöre laden zu einem unvergesslichen Rundgang durch das Hochtal ein. Eingebetet in einer unberührte Berglandschaft kann man an sechs Plätzen den Darbietungen der Chöre lauschen. „Auf jedem 'Platzl' sind immer zwei Chöre, sodass stets ein Chor zu hören ist“, versichert der Organisator. Die am Rundweg gelegenen Bauernhöfe und Gasthöfe sorgen für kulinarische Leckerbissen. Unterschiedliche Spezialitäten angefangen vom gezupften Almochs-Burger bis zu den süßen Schwarzbeerkrapfen, erwarten die Besucher. Zum Abschluss der Veranstaltung singen alle 240 Sängerinnen und Sänger auf einem Platz das Lied „Wenn i durchgea durch's Tal“, das ja auch zugleich Veranstaltungsmotto ist. „Das sorgt sicher für einen Gänsehautmoment“, ist sich Knauseder sicher. Veranstalter Peter Knauseder. Ichmache keinEvent, sondern die Chortradition soll gelebt werden FREIZEIT & TOURISMUS FREITAG, 9.9.2022 | NR. 510 10 Rainer Prinz arbeitet mit seinem Team der Arbeitsgruppe „Eis und Klima“ im „Freiluftlabor“ am Hintereisferner im Ötztal. Zuletzt fanden Anfang August Feldarbeiten statt. FOTO: RAINER PRINZ Rekordschmelze 2022 Einer der größtenGletscher Tirols verlor in diesemSommer so viel Masse wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut Gletscherforscher Rainer Prinz verzeichnet der Gletscher dieses Jahr einen Rekordverlust von fünf Prozent seines Gesamtvolumens. Der im hinteren Ötztal gelegene Hintereisferner wird seit mehr als 100 Jahren genau beobachtet. Seit 1952 gibt es durchgehende Aufzeichnungen zu seiner Massenbilanz. Damit zählt er zu den bestuntersuchten Gletschern der Alpen und ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Forschungsfeld in der Klimaforschung an der Universität Innsbruck. Seit 2016 erheben die Forscher die Gletscherdaten zusätzlich mit einem hochmodernen System, das weltweit einzigartig ist: mit einem terrestrischen Laserscanner wird die Oberfläche des Gletschers täglich abgetastet und damit die Veränderung der Masse des Hintereisferners in Echtzeit vermessen. Der Sommer 2022 war von außergewöhnlichen Ereignissen geprägt, wie Rainer Prinz von der Arbeitsgruppe „Eis und Klima“ am Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften erklärt: „Wir haben bereits zum Beginn des Sommers gesehen, dass der Gletscher aufgrund des schneearmen Winters auf eine negative Massenbilanz zusteuert.“ Wenig Schnee im letzten Winter „In den Wintermonaten sammelten sich im Mittel nur zwei Meter Schnee an, normalerweise sind es mindestens drei. Im Juni, Juli und August wurden zudem in diesem Gebiet die zweithöchsten je gemessenen Temperaturen verzeichnet. Das führte nun zu einem Schmelzrekord, der den Hintereisferner fünf Prozent seines Gesamtvolumens gekostet hat. Um die Dimension deutlich zu machen: das entspricht knapp 20 Millionen Kubikmeter Wasser, etwa so viel wie die Stadt Innsbruck in 20 Monaten an Trinkwasser verbraucht“, erklärt Prinz. Damit wurde in diesem Jahr der bisherige Negativrekord aus dem Jahr 2003 bereits am 25. August übertroffen – um wie viel genau, hängt davon ab, wie viel Eis bis zum Beginn des nächsten Winterhalbjahres im Herbst noch schmelzen wird. Auch die Zukunftsprojektionen der Entwicklung zeichnen kein ermutigendes Bild. Lilian Schuster und Fabien Maussion, ebenfalls vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften, arbeiten federführend in der Anwendung und Weiterentwicklung des Open Rainer Prinz vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften. FOTO UNIVERSITÄT Global Glacier Model (OGGM). OGGM ist das erste offen zugängliche globale Modell zur Simulation der Entwicklung aller Gletscher weltweit. „Die Modellierung der Gletscherveränderungen mit Daten von Klimamodellen für die nähere Zukunft zeigt weiterhin, dass ein jährlicher Volumensverlust von fünf Prozent immer häufiger wird. Somit wird vom Hintereisferner in 10 bis 20 Jahren nur noch die Hälfte übrig sein“, so Prinz abschließend. 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