Die Tiroler Basics - Nr. 515

EUREGIO TIROL FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 2 Was haben die Antibabypille und Panzer gemeinsam? Dass Österreicher kreative Menschen sind, sieht man an der Zahl und Klasse an gekonnten Ausreden. Dazu braucht man nur bei einem Polizisten, einem Fahrkartenkontrolleur oder einem Lehrer, die immer wieder erfolglos die Abgabe von Hausaufgaben von Schülern einfordern, nachfragen. Aber was haben – um nur einige prominente Beispiele zu nennen – die Schreibmaschine (wer sich an dieses Gerät noch erinnern kann), die Nähmaschine, der Panzer, die Leiterplatten in unseren Computern, die Turbinen inWasserkraftwerken, die Batterie und die Antibabypille gemeinsam? Wer es nicht weiß, könnte beim Österreichischen Erfinderverband (ja, so eine Vereinigung, die zweitälteste der Welt, gibt es und zwar seit über 100 Jahren) nachfragen oder noch einfacher – weiterlesen. Schon gewusst? Österreicher zählen zu den Toperfindern, zu Tüftlern mit Weltruf. Die Gemeinsamkeit von Nähmaschine, Panzer, Leiterplatte, Turbine, Batterie und Antibabypille ist, dass Österreicher sie ersonnen oder zumindest miterfunden haben. Und scheinbar muss man hierzulande nicht einmal ein Erfinder sein um zu erfinden. Die berühmte Schauspielerin Hedy Lamarr, heute wohl nur noch Opa und Oma bekannt, hat etwas erfunden, das den sperrigen Namen Frequenzsprungverfahren trägt. Ursprünglich wurden damit störsichere Torpedos gebaut, war aber die technische Grundlage für etwas, das auch die Jüngsten heute kennen: das Handy, WLAN und Bluetooth. Das brachte der bildhübschen 1914 in Wien geborenen Lamarr den Spitznamen „Mutter des WLAN“ ein. Und heute? Hat sich nichts geändert, sagt das European Innovation Scoreboard, kurz EIS. Achtung, jetzt wird es kurz sperrig: das EIS ist ein Instrument, mit dem die Umsetzung der Leitinitiative Innovation der EU 2020-Strategie durch die Zurverfügungstellung von vergleichenden Daten über die Innovationsentwicklung der EU-Mitgliedstaaten beobachtet wird. Und was wurde in Österreich beobachtet? Österreich hat sich in Sachen geistiges Eigentum auf den ersten Platz in der EU katapultiert. Kein anderes Land meldet – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – so viele Patente, Marken und Designs an. Im Gesamtranking wurde sogar das zehnmal größere Deutschland überholt. Ein Erfolgserlebnis wie im Fußball. Und dennoch: Österreich hat anscheinend noch großes Potenzial. Das Europäische Patentamt wiederum hat nämlich vermeldet, dass Österreich Schlusslicht ist, was die Anmeldung von Patenten durch Frauen betrifft. Also Mädels. Los gehts! manfred.schiechtl@athesia.at Geschichtsbuch der Euregio Die Publikation „Tirol Südtirol Trentino. Ein historischer Überblick“ wird neu aufgelegt. Leser erhalten nun auch einen Einblick in die jüngsten Veränderungen in der Europaregion – in der Neuauflage enthalten ist neben vielen historischen Geschichten u.a. ein Kapitel zum „immer enger zusammenwachsenden Europa“. Darin finden sich gemeinsam durchgeführte Projekte der Euregio Tirol-SüdtirolTrentino zu Themen wie Kultur, Jugendförderung, Transport, Umwelt, Energie und Entwicklung. Das Geschichtsbuch gibt es sowohl als Buch, wie auch in einer digitalen Ausgabe. Die gedruckte Auflage ist ab sofort im EuregioBüro in Innsbruck in der Wilhelm-Greil-Straße 17 erhältlich. Unter www.europaregion.info gibt es ein E-Book. Geheimtipp – Magischer Advent im PillerseeTal (links). Rechts der Markt in der Altstadt von Trient. FOTOS: JÖBSTL, MERCATO DI NATALE TRENTO Weihnachten naht, es ist Christkindlmarkt-Zeit Von Innsbruck über Bozen bis Trient locken Punsch und Kiachl In der zweiten Novemberhälfte eröffnen die ersten Christkindlmärkte in Tirol, Südtirol und imTrentino. Alleine in der Landeshauptstadt Innsbruck gibt es sieben. Spannend sind aber die vielenGeheimtipps von St. Ulrich amPillersee über dieHungerburg bis nach Arco amGardasee. Zeit für einen Ausflug. Von kleinen Geheimtipps bis hin zu den großen Publikumsmagneten – man hat die Qual der Wahl. Bleiben wir bei den Geheimtipps. Dazu zählt in Tirol u.a. sicher der „Magische Advent im Pillerseetal“. An zwei Adventswochenenden öffnet das romantische Christkindldorf am See zum dritten Mal seine Pforten. Und zwar am 3./4. Dezember und am 10./11. Dezember. Dazu gehört auch der Markt mit dem spektakulärsten Ausblick – zahlreiche Gaumenfreuden und allerlei weihnachtliche Andenken erwarten einen auf der Hungerburg, hoch über Innsbruck. Bereits die Fahrt mit der Hungerburgbahn direkt aus dem Stadtzentrum wird vom 25. November bis zum 6. Jänner zum einzigartigen Erlebnis. Im Trentino lockt alljährlich der Markt in Arco am Fuße der Burgruine. Das historische Zentrum von Arco beherbergt vom 18. November bis 8. Jänner den traditionellen Christkindlmarkt der Gemeinde am Nordende des Gardasees. Ein Geheimtipp in Südtirol ist der Forster Weihnachtswald auf dem Areal der Brauerei Forst in Algund. Auftakt ist am 16. November, Ende am 8. Jänner. In Innsbruck gibt es neben jenem auf der Hungerburg aber noch sechs weitere Christkindlmärkte: den traditionellen in der Altstadt (15. November bis 23. Dezember), den Familienmarkt am Marktplatz (15. November bis 23. Dezember), den modernen Markt in der Maria-Theresien-Straße (25. November bis zum 6. Jänner), den kunstvollen Markt am Wiltener Platzl (28. November bis 23. Dezember) und den besinnlichen Markt in St. Nikolaus (25. November bis 23. Dezember). Auch die Landeshauptstädte Bozen und Trient können mit Christkindlmärkten aufwarten: in Bozen ist vom 25. November bis 6. Jänner und in Trient vom 19. November bis zum 8. Jänner geöffnet. In Südtirol gibt es zudem noch bekannte Christkindlmärkte in Brixen, Bruneck, Sterzing und Meran. Zurück nach Tirol: In der Fußgängerzone von Seefeld kommt vom 25. November bis 6. Jänner an urigen Tiroler Ständen Weihnachtsstimmung auf. Für die Kleinen gibt es eine Bastelhütte. Der Mayrhofner Advent öffnet am 26. November seine Pforten. Abseits vom Trubel, am idyllisch gelegenen Waldfestplatz im Scheulingwald, erwartet die Besucher bis 17. Dezember ein besinnlich gemütlicher Advent mit offenen Feuerstellen und heimischen Musikgruppen. Landeck, Schwaz, Imst und Lienz sind weitere beliebte Schauplätze für süßen Punsch, Kiachl und schön dekorierte Stände. Vom Erscheinungsbild über das Angebot der Marktstände bis hin zum Rahmenprogramm, zu dem z.B. Sagen- und Märchenerzähler, eine Waldfrau, eine „himmlische Weihnachtswerkstatt“ und ein Kindertheater auf dem Theaterwagen zählen – die sieben Christkindlmärkte von „Advent in Tirol“, die nach Innsbruck, Hall in Tirol, Kufstein, Rattenberg, Seefeld, St. Johann in Tirol und an den Achensee einladen, sind anders. Verkitschter Konsum ist dort tabu, man möchte authentisch und traditionell sein. Infos im Web, Tirol: bit.ly/3UJEI9t; Südtirol bit.ly/3WMquqp; Trentino bit.ly/3FY72Rp . Geheimtipp – Panorama-Christkindlmarkt auf der Hungerburg hoch über Innsbruck. FOTO: JOVANOVIC Geheimtipp – der Christkindlmarkt in der Gardasee-Gemeinde Arco (links). Rechts der Markt amWaltherplatz in Bozen. FOTOS: MERCATODINATALE.IT RANDNOTIZ

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