Die Tiroler D I E Z E I T UNG F ÜR POL I T I K , WI R T SCHA F T, B I L DUNG , WI SSEN UND MOB I L I TÄT · WWW. BAS I CS -MED I A . AT Die Tiroler BASICS Redaktion: Exlgasse 20, 6020 Innsbruck Mail: redaktion@athesia.at Anzeigen: Tel. 0512 28 29 11-50 Österreichische Post AG, RM19A041900K Athesia Tyrolia Druck GmbH Exlgasse 20, 6020 Innsbruck Bei der Innsbrucker Bergweihnacht reichen sich Tradition und Modernität die Hand. FOTO: MAIR Von Trient über Bozen bis Innsbruck Der Geruch von gebratenen Kastanien und Kiachl sowie Punsch und Glühwein liegt in der Luft. Wenn sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, beginnt in Tirol, Südtirol und im Trentino eine ganz besondere Zeit: die Advent- und Weihnachtszeit. Zahlreiche Adventmärkte in der ganzen Euregio laden Besucher zum Erleben von Brauchtum und traditioneller Handwerkskunst ein. Es wird Zeit für einen weihnachtlichen Ausflug: DieTirolerbasics haben eine Auswahl an sehenswerten Christkindlmärkten in Tirol, Südtirol und im Trentino zusammengestellt. Von Arco am Gardasee bis St. Ulrich am Pillersee. Dazu stellen wir einige Geheimtipps vor. Besonders stimmungsvoll sind die Tiroler Christkindlmärkte am Achensee sowie in Hall in Tirol, Innsbruck, Kitzbühel, Kufstein, Lienz, Rattenberg, Seefeld und St. Johann in Tirol. Sie verpflichten sich unter der Dachmarke „Advent in Tirol“ für ein besonders authentisches Erlebnis, bei dem die weihnachtlichen Traditionen und das Brauchtum Tirols im Mittelpunkt stehen. Kulinarische Köstlichkeiten, die in diesen Wochen ganz besonders schmecken, eine stimmungsvolle musikalische Umrahmung und traditionelle heimische Handwerkskunst runden den Besuch ab. Und man spürt, wie tief verwurzelt die festlichen Bräuche hierzulande an manchen Orten sind. Seite 2 Direktor Martin Schmidt-Baldessari (links) und Thomas Eller betreten selbstbewusst Neuland. Ab Herbst 2023 wird ein neuer Ausbildungszweig eingeführt. Ein österreichweites Novum, denn „Digital Future & New Technologies“ kann man vorerst nur in Fulpmes studieren. Maschinenbau trifft dabei Digitalisierung, denn auf dem erfolgreichen aktuellen Know-How der Schule im Maschinenbau baut der neue Zweig zwar auf, aber bindet Die HTL Fulpmes ist auf Maschinenbau spezialisiert. Doch nun geht man im Stubaital neue Wege. Die Industrie ist hocherfreut. Technologien wie „Internet of Things“, „Virtual Reality“ und „Augmented Reality“ mit ein. Neben der notwendigen Theorie gibt es vor allem viel Praxis: In „Case Studies“ und im „Smart Production Lab“ der Lehranstalt arbeiten die Schüler schon ab der zweiten Klasse an echten Projekten und können in der schuleigenen „Smart Factory“ eigenständige Lösungen finden. Den Lehrplan haben sich die Stubaier nicht im geheimen Kämmerchen ausgedacht. Man hat stark mit Partnern aus der Industrie zusammengearbeitet und viel Feedback einfließen lassen. Aufgenommen werden für das neue Studium 30 bis 36 Schüler. Die Anmeldung ist ab Mitte Februar 2023 möglich. Schon jetzt sind persönliche Schulführungen für Interessenten möglich. Seite 9 Maschinenbau trifft Digitalisierung: HTL Fulpmes Vorreiter inÖsterreich So sollWohnen leistbar werden Wie die aktuellsten Zahlen des Landes Tirol zeigen, gibt es mehr als 35MillionenQuadratmeter Baulandreserven imLand. Sind Baugründe „sündteuer, ist auch das Wohnen sündteuer. Leistbares und bezahlbares Wohnen hängt ganz eng mit der Grund- und Boden-Politik zusammen“, erklärt der Landtagsabgeordnete Markus Sint von der Liste Fritz. Am fehlenden Bauland scheitert es nicht. Aber „es braucht ein gute Idee, um die Reserven zu mobilisieren“, so Sint weiter. Die Liste Fritz schlägt dazu die Schaffung von sogenannten Vorbehaltsflächen vor. Das Raumordnungsinstrument „Vorbehaltsfläche für den geförderten Wohnbau“ steht schon heute im Tiroler Raumordnungsgesetz. Fehlender Lückenschluss Neben leistbarem Wohnen ist für die Oppositionspartei auch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung, speziell was Erdgas betrifft, wichtig. Dabei weisen sie auf den fehlenden Lückenschluss Hochfilzen-Saalfelden hin. An nur rund 16 Kilometer fehlender Leitungen scheitert derzeit eine direkte, innerösterreichische Anbindung des Tiroler Erdgasnetzes. Energieministerin Leonore Gewessler kündigte ein bilaterales Abkommen mit Deutschland an. Dadurch soll der Transit für Erdgas aus den Speichern in Salzburg über Deutschland auch im Fall einer Gasmangellage in Richtung Tirol aufrecht bleiben. Echte Versorgungssicherheit würde anders aussehen. Man müsste sich dabei nicht auf andere verlassen. Seite 5 Der berühmteste unter den Talern Schon gewusst? Mehr als hundert Jahre lang war eine österreichische Münze offizielles Zahlungsmittel in einigen afrikanischen Ländern. Und nicht nur dort. Die Rede ist vom berühmten Maria Theresien Taler. Aus dem Sudan ist laut Österreichischer Nationalbank sogar noch der einstige regionale Wert der Münze bekannt. Für einen Taler gab es 1850 beispielsweise auf demMarkt einen Ochsen, für fünf Taler ein Wildschwein. 400 Millionen Stück wurden bis heute hergestellt. Nicht nur in Österreich, auch in Großbritannien oder Indien. Und auf jeder dieser Münzen kommt auch Tirol vor. Der Maria Theresien Taler ist heute ein begehrtes Sammlerstück. Die Silbermünze wird von der Münze Österreich übrigens noch immer hergestellt. Das Geldstück zeigt seit Anbeginn das Bild der Kaiserin mit Witwenschleier auf der einen und den österreichischen Doppeladler auf der anderen Seite. Seite 7 FREITAG, 18.11.2022 NR. 515 14. JAHRGANG IE ZEITUNG FÜR POLIT K, WIRTSCHAFT, BILDUNG, WISSEN U D MOBILITÄT • WW .DIETIROLERBASICS.AT tirol.wifi.at/34680022 Infoabend: 19.12.22 Lehrgang: 20.01.23-26.04.23 Team- und Projektarbeiten professionell steuern Projektmanagement e: isabella.pirnbacher@wktirol.at t: 05 90 90 5-7243
EUREGIO TIROL FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 2 Was haben die Antibabypille und Panzer gemeinsam? Dass Österreicher kreative Menschen sind, sieht man an der Zahl und Klasse an gekonnten Ausreden. Dazu braucht man nur bei einem Polizisten, einem Fahrkartenkontrolleur oder einem Lehrer, die immer wieder erfolglos die Abgabe von Hausaufgaben von Schülern einfordern, nachfragen. Aber was haben – um nur einige prominente Beispiele zu nennen – die Schreibmaschine (wer sich an dieses Gerät noch erinnern kann), die Nähmaschine, der Panzer, die Leiterplatten in unseren Computern, die Turbinen inWasserkraftwerken, die Batterie und die Antibabypille gemeinsam? Wer es nicht weiß, könnte beim Österreichischen Erfinderverband (ja, so eine Vereinigung, die zweitälteste der Welt, gibt es und zwar seit über 100 Jahren) nachfragen oder noch einfacher – weiterlesen. Schon gewusst? Österreicher zählen zu den Toperfindern, zu Tüftlern mit Weltruf. Die Gemeinsamkeit von Nähmaschine, Panzer, Leiterplatte, Turbine, Batterie und Antibabypille ist, dass Österreicher sie ersonnen oder zumindest miterfunden haben. Und scheinbar muss man hierzulande nicht einmal ein Erfinder sein um zu erfinden. Die berühmte Schauspielerin Hedy Lamarr, heute wohl nur noch Opa und Oma bekannt, hat etwas erfunden, das den sperrigen Namen Frequenzsprungverfahren trägt. Ursprünglich wurden damit störsichere Torpedos gebaut, war aber die technische Grundlage für etwas, das auch die Jüngsten heute kennen: das Handy, WLAN und Bluetooth. Das brachte der bildhübschen 1914 in Wien geborenen Lamarr den Spitznamen „Mutter des WLAN“ ein. Und heute? Hat sich nichts geändert, sagt das European Innovation Scoreboard, kurz EIS. Achtung, jetzt wird es kurz sperrig: das EIS ist ein Instrument, mit dem die Umsetzung der Leitinitiative Innovation der EU 2020-Strategie durch die Zurverfügungstellung von vergleichenden Daten über die Innovationsentwicklung der EU-Mitgliedstaaten beobachtet wird. Und was wurde in Österreich beobachtet? Österreich hat sich in Sachen geistiges Eigentum auf den ersten Platz in der EU katapultiert. Kein anderes Land meldet – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – so viele Patente, Marken und Designs an. Im Gesamtranking wurde sogar das zehnmal größere Deutschland überholt. Ein Erfolgserlebnis wie im Fußball. Und dennoch: Österreich hat anscheinend noch großes Potenzial. Das Europäische Patentamt wiederum hat nämlich vermeldet, dass Österreich Schlusslicht ist, was die Anmeldung von Patenten durch Frauen betrifft. Also Mädels. Los gehts! manfred.schiechtl@athesia.at Geschichtsbuch der Euregio Die Publikation „Tirol Südtirol Trentino. Ein historischer Überblick“ wird neu aufgelegt. Leser erhalten nun auch einen Einblick in die jüngsten Veränderungen in der Europaregion – in der Neuauflage enthalten ist neben vielen historischen Geschichten u.a. ein Kapitel zum „immer enger zusammenwachsenden Europa“. Darin finden sich gemeinsam durchgeführte Projekte der Euregio Tirol-SüdtirolTrentino zu Themen wie Kultur, Jugendförderung, Transport, Umwelt, Energie und Entwicklung. Das Geschichtsbuch gibt es sowohl als Buch, wie auch in einer digitalen Ausgabe. Die gedruckte Auflage ist ab sofort im EuregioBüro in Innsbruck in der Wilhelm-Greil-Straße 17 erhältlich. Unter www.europaregion.info gibt es ein E-Book. Geheimtipp – Magischer Advent im PillerseeTal (links). Rechts der Markt in der Altstadt von Trient. FOTOS: JÖBSTL, MERCATO DI NATALE TRENTO Weihnachten naht, es ist Christkindlmarkt-Zeit Von Innsbruck über Bozen bis Trient locken Punsch und Kiachl In der zweiten Novemberhälfte eröffnen die ersten Christkindlmärkte in Tirol, Südtirol und imTrentino. Alleine in der Landeshauptstadt Innsbruck gibt es sieben. Spannend sind aber die vielenGeheimtipps von St. Ulrich amPillersee über dieHungerburg bis nach Arco amGardasee. Zeit für einen Ausflug. Von kleinen Geheimtipps bis hin zu den großen Publikumsmagneten – man hat die Qual der Wahl. Bleiben wir bei den Geheimtipps. Dazu zählt in Tirol u.a. sicher der „Magische Advent im Pillerseetal“. An zwei Adventswochenenden öffnet das romantische Christkindldorf am See zum dritten Mal seine Pforten. Und zwar am 3./4. Dezember und am 10./11. Dezember. Dazu gehört auch der Markt mit dem spektakulärsten Ausblick – zahlreiche Gaumenfreuden und allerlei weihnachtliche Andenken erwarten einen auf der Hungerburg, hoch über Innsbruck. Bereits die Fahrt mit der Hungerburgbahn direkt aus dem Stadtzentrum wird vom 25. November bis zum 6. Jänner zum einzigartigen Erlebnis. Im Trentino lockt alljährlich der Markt in Arco am Fuße der Burgruine. Das historische Zentrum von Arco beherbergt vom 18. November bis 8. Jänner den traditionellen Christkindlmarkt der Gemeinde am Nordende des Gardasees. Ein Geheimtipp in Südtirol ist der Forster Weihnachtswald auf dem Areal der Brauerei Forst in Algund. Auftakt ist am 16. November, Ende am 8. Jänner. In Innsbruck gibt es neben jenem auf der Hungerburg aber noch sechs weitere Christkindlmärkte: den traditionellen in der Altstadt (15. November bis 23. Dezember), den Familienmarkt am Marktplatz (15. November bis 23. Dezember), den modernen Markt in der Maria-Theresien-Straße (25. November bis zum 6. Jänner), den kunstvollen Markt am Wiltener Platzl (28. November bis 23. Dezember) und den besinnlichen Markt in St. Nikolaus (25. November bis 23. Dezember). Auch die Landeshauptstädte Bozen und Trient können mit Christkindlmärkten aufwarten: in Bozen ist vom 25. November bis 6. Jänner und in Trient vom 19. November bis zum 8. Jänner geöffnet. In Südtirol gibt es zudem noch bekannte Christkindlmärkte in Brixen, Bruneck, Sterzing und Meran. Zurück nach Tirol: In der Fußgängerzone von Seefeld kommt vom 25. November bis 6. Jänner an urigen Tiroler Ständen Weihnachtsstimmung auf. Für die Kleinen gibt es eine Bastelhütte. Der Mayrhofner Advent öffnet am 26. November seine Pforten. Abseits vom Trubel, am idyllisch gelegenen Waldfestplatz im Scheulingwald, erwartet die Besucher bis 17. Dezember ein besinnlich gemütlicher Advent mit offenen Feuerstellen und heimischen Musikgruppen. Landeck, Schwaz, Imst und Lienz sind weitere beliebte Schauplätze für süßen Punsch, Kiachl und schön dekorierte Stände. Vom Erscheinungsbild über das Angebot der Marktstände bis hin zum Rahmenprogramm, zu dem z.B. Sagen- und Märchenerzähler, eine Waldfrau, eine „himmlische Weihnachtswerkstatt“ und ein Kindertheater auf dem Theaterwagen zählen – die sieben Christkindlmärkte von „Advent in Tirol“, die nach Innsbruck, Hall in Tirol, Kufstein, Rattenberg, Seefeld, St. Johann in Tirol und an den Achensee einladen, sind anders. Verkitschter Konsum ist dort tabu, man möchte authentisch und traditionell sein. Infos im Web, Tirol: bit.ly/3UJEI9t; Südtirol bit.ly/3WMquqp; Trentino bit.ly/3FY72Rp . Geheimtipp – Panorama-Christkindlmarkt auf der Hungerburg hoch über Innsbruck. FOTO: JOVANOVIC Geheimtipp – der Christkindlmarkt in der Gardasee-Gemeinde Arco (links). Rechts der Markt amWaltherplatz in Bozen. FOTOS: MERCATODINATALE.IT RANDNOTIZ
FÜR KONSUMENTEN FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 3 PV-Anlagen auf dem Kirchendach Stromliberalisierung großteils misslungen DieTirolerbasics versorgen die Tiroler im Rahmen der Serie zur Teuerungswelle laufend mit Hintergrundinformationen und Expertentipps. Diese Folge ist ein Gastbeitrag von Christian Marte, Rektor des Jesuitenkollegs Innsbruck. Er studierte Wirtschaft, Philosophie undTheologie in Innsbruck,MünchenundLondon. Er ist auch Innsbrucker Gefängniskaplan. VON CHRISTIANMARTE Wer erhält das Geld aus den explodierenden Energiepreisen? Und was geschieht damit? Diese Fragen tauchen auf, wenn man für konkrete Budgets verantwortlich ist. In meinem Fall geht es um das Jesuitenkolleg Innsbruck, an dem budgetär zahlreiche Einrichtungen hängen: u.a. eine stark frequentierte Kirche, ein Jugendzentrum, ein StudentInnen-Heim und ein Theologisches Kolleg. Für 2022 rechnen wir mit 50.000 € Stromkosten, für 2023 mit 200.000 €. Von der Stromkosten-Bremse für Haushalte spüren wir nichts, obwohl wir 75 Bewohner im Haus sind. Ich weiß, dass es vielen kirchlichen Einrichtungen gleich geht: Caritas-Einrichtungen, Altenheimen, Pfarren, Bildungshäusern. Der Tiroler Energieversorger TIWAG schreibt auf seiner Homepage: „Wir versorgen unsere Kundinnen und Kunden mit Strom aus 100 % erneuerbaren Energiequellen.“ Die Produktionskosten für Wasserkraft und andere erneuerbare Energiequellen sind nicht gestiegen, und viele Kraftwerke sind längst abgeschrieben. Warum steigen dann die Verkaufspreise? Die grobe Antwort ist folgende: Bis 2000 war der österreichische Strommarkt staatlich stark reguliert. Mit 1. Oktober 2001 erfolgte die Liberalisierung: Strom wurde ein Produkt, das von privaten Firmen gehandelt wird. Die EnergieVersorgungs-Unternehmen (EVU) wurden zu individuellen Markt-Teilnehmern, die nun vor allem ihr Unternehmensziel verfolgten. Sie optimierten ihre Betriebe und lieferten Erträge an die großteils öffentlichen Eigentümer, und damit in die Bundes- und Landesbudgets. Die Gründungsidee der regionalen Daseinsversorgung trat in den Hintergrund. Zu einem Teil ist die Liberalisierung gelungen: Strom war relativ zu anderen Energieträgern billig. Zum größeren Teil ist die Liberalisierung aber misslungen: • Notwendige Infrastruktur-Investitionen hat man unterlassen. • Private Anbieter geben jetzt, in schwierigen Zeiten, auf. KundInnen kehren zu den EVUs im öffentlichen Eigentum zurück – und diese müssen nun Strom teuer einkaufen. • Die Regulierungs-Bürokratie im Stromsektor ist stark gestiegen. Damit sind Stromrechnungen für KundInnen viel zu kompliziert geworden. Wenn wir nun sechs bis neun Monate voraus denken, dann müssen wir mit gesellschaftlichen Problemen rechnen. Viele Haushalte, Unternehmen und Non-Profit-Organisationen (NPOs) werden Einnahmen und Ausgaben nicht mehr zusammenbringen. Ich glaube deshalb, dass folgende Punkte wichtig sind: Energie sparen, wo es nur geht, Kompensation von Energiekosten, auch für NPOs, und Photovoltaik auf die Kirchendächer! PV-Anlagen: Bundesdenkmalamt muss sich bewegen Photovoltaik bedeutet Strom aus Sonnenstrahlen. Das senkt unmittelbar die Stromrechnung, wenn man für den Eigenverbrauch produziert. Photovoltaik ist ökologisch geboten (weil erneuerbar), ökonomisch sehr sinnvoll (rasche Amortisation der Investition) und politisch klug (weniger Geld an kriegführende Öl- und Gas-Produzenten). In Österreich haben wir hier viel verschlafen – und müssen aufholen. Der Anteil an PV-Anlagen ist zu gering. Jedem Häuslbauer wird die Kanalisation vorgeschrieben – warum nicht auch eine PV-Anlage? Der Denkmalschutz ist in Österreich sehr gut aufgestellt. Bei der Photovoltaik aber muss sich das Bundesdenkmalamt bewegen. Die Vorstellung, dass auf Kirchendächern prinzipiell keine PV-Anlagen sein sollen, ist heute absurd. Spätestens nach der Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus (Mai 2015) ist diese Vorschrift seitens der Kirche nicht mehr akzeptabel. Gerade auf Kirchendächer gehören PV-Anlagen! Weil mit PV-Anlagen alleine der steigende Strombedarf (z. B. im Bereich Mobilität) nicht abgedeckt werden kann, wird es weiter den Bau von Kraftwerken und Speichern brauchen. Daseinsvorsorge für die Menschen ist die primäre Aufgabe von EVUs Energieversorgungsunternehmen (EVU) sind in Österreich nicht mehr vollständig im öffentlichen Eigentum. Aus der Gründungsgeschichte ergibt sich bei den meisten EVUs jedoch die Daseinsvorsorge der Bevölkerung als ursprüngliches Anliegen. Auch wenn sich viele EVUs nun als Kapitalgesellschaften organisiert haben: Das Ursprungs-Anliegen darf nicht verloren gehen. Hier sollte man neue gesetzliche Regelungen ausarbeiten, die den Versorgungsauftrag stärker als bisher verankern. Ich weiß, dass sich Aktiengesellschaften an das Aktiengesetz halten müssen. Es ist jedoch Sache der Eigentümer, grundsätzliche Fragen zu klären – letztlich auch, ob die derzeitigen Rechtsformen von EVUs weiterhin sinnvoll sind, um den Ursprungsauftrag zu erfüllen. Christian Marte bei einem Treffen mit Papst Franziskus imMärz 2018. FOTO: CHRISTIANMARTE.ORG Trendiger Lifehack: Kochen imGeschirrspüler Vor zehn Jahren ging im Internet ein seltsam anmutender Lifehack viral: Kochen im Geschirrspüler. Kein Scherz! Und jetzt feiert er ein großes Comeback. Energiesparen ist ja voll im Trend. Die italienische FoodBloggerin Lisa Casali hat sogar ein Kochbuch dazu geschrieben: „Cucinare in Lavastoviglie“, übersetzt „Kochen in der Spülmaschine“. Fans dieser seltsamen Kochmethode schwören darauf, dass Speisen so einfach gelingen wie mit einem Dampfgarer. Und Kochen in diesen beiden Geräten folgt dem gleichen Prinzip: Langsames Garen auf niedriger Temperatur, um die Zutaten schonend zuzubereiten, damit sie saftig bleiben. Und – in Österreichs Küchen stehen mehr Geschirrspüler als Dampfgarer. Eatsmarter.de erklärt, wie es funktioniert: „Intensivprogramme mit Temperaturen über 65 Grad eignen sich am besten zum Gemüsekochen und Sparprogramme (50 bis 60 Grad) sind optimal, um Fisch und Fleisch zu garen. Wichtig: Das Essen muss luftdicht verschlossen werden, damit kein Spülwasser an die Zutaten gelangt. Dafür eignen sich am besten Einweckgläser oder Bratschläuche.“ Das Kochen in der Spülmaschine spart Energie, da man den vollen Spülmaschine statt Dampfgarer. FOTO: PARRAGON Geschirrspüler ja sowieso in Betrieb genommen hätte. Denn schmutziges Geschirr und die frische Speise gehen Seite an Seite gemeinsam durch den Spülvorgang. Und durch die luftdichte Verpackung gelangen weder Schmutz noch Spülmittel ins Essen. Im Internet werden fleißig Erfahrungsberichte geteilt. Für Besitzer von Bosch-Geschirrspülern klingt das dann beispielsweise so: „Ihr müsst für Fleisch und Fisch das Eco 502 Grad Programm und kein Vario Speed anschalten, ansonsten werden die Speisen etwas zu lang gekocht und leider trocken.“ A‘KOMMENTAR Gesetzgeber muss bei Wohnkosten eingreifen! von AK-Präsident Erwin Zangerl Wohnen wird für immer mehr Menschen zu einem nanziellen Problem. Es braucht deshalb wirksame Gegenmaßnahmen, denn die Mieten dürfen nicht schneller steigen als Löhne und Gehälter. Ist das – so wie jetzt – der Fall, ergibt sich daraus ein fataler E ekt, denn werden die Mieten mit der In ation erhöht, werden sie selbst zu einem wesentlichen Treiber der Teuerung. Deshalb muss der Gesetzgeber eingreifen und für Betro ene eine planbare Lösung bieten. Man darf auch den Schaden für die Wirtscha nicht vergessen, da aufgrund der enorm hohen Wohnkosten das Geld für den Konsum fehlt. Beim ema Wohnen erfolgt eine Umverteilung des Geldes hin zu professionellen Vermietern, während dem Großteil der Bevölkerung dieses Geld fehlt, mit dem sie eigentlich die Wirtscha stützen. Das kann nicht der Sinn sein. Bereits vor einem Jahr forderte die AK Tirol angesichts der ansteigenden Teuerung Maßnahmen, um die Wohnkosten zu senken, darunter das Einfrieren der aktuellen Mieten, d. h. Aussetzen der Index- bzw. Wertsicherungsklauseln sowohl aufgrund der gesetzlich festgelegten Wertsicherung, als auch der in Mietverträgen vereinbarten Wertsicherung. Die In ation wird teils mit den hohen Energiepreisen importiert, bei den Mieten ist die Teuerung aber hausgemacht. Dass die Mieten durch die In ation steigen, war klar absehbar, deshalb war auch unser Vorschlag, hier gezielt einzugreifen, um die Teuerung zu dämpfen. In anderen EU-Ländern wird dieses Problem bereits angegangen: So dürfen in Spanien und Portugal die Mieten in den nächsten Jahren nur einmal jährlich um maximal zwei Prozent steigen, in Schottland wurden die Mietpreise vorübergehend eingefroren. Der Gesetzgeber muss auch in Österreich endlich reagieren, sonst laufen die Wohnkosten aus dem Ruder. Menschen stehen dann, klar gesagt, irgendwann auf der Straße, weil sie sich die Wohnkosten nicht mehr leisten können. Und das ist nicht zu akzeptieren! erwin.zangerl@ak-tirol.com
WIRTSCHAFT FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 4 Konkurrenz zu Apple Pay undCo. Die SEPA-Echtzeitüberweisung, auch Instant Payment genannt, soll attraktiver werden Die EU-Kommission hat einen Gesetzgebungsvorschlag angenommen, wonach alle Bürger und Unternehmen Zugang zu Sofortzahlungen in Euro erhalten sollen – die sogenannten SEPA* Echtzeitüberweisungen bzw. Instant Payments. Einige Banken in Österreich haben dieses System bereits seit geraumer Zeit im Angebot, allerdings werden Echtzeitüberweisungen nicht flächendeckend und von allen Banken angeboten. Einer von drei Zahlungsdienstleistern ermöglicht diese Form der Überweisung derzeit noch nicht. Europaweit wird diese Bezahlfunktion daher nur bei elf Prozent der Transaktionen verwendet. Instant Payments als Alternative zu Apple, Amazon, Google Pay und PayPal Instant Payments sind eine Alternative zu Bezahldiensten wie PayPal oder aber auch Apple oder Amazon Pay. Bei Instant Payments ist jedoch die eigene Bank der Dienstleister. Wie funktionieren die alternativen Dienstleister? Apple Pay arbeitet mit der Hausbank zusammen (in Österreich u.a. Bank Austria, BAWAG, BTV, Hypo Tirol, Raiffeisen, Volksbank), die diesen Zusatzservice anbieten muss, damit es funktioniert. Das gilt auch für das Geschäft. Auch dieses muss Apple Pay als Zahlungsmöglichkeit anbieten. Apple Pay ersetzt Bargeld, Bankomat- oder Kreditkarte. Etwas anders funktioniert Amazon Pay. Wird dieses Service von einem Onlineshop angeboten, wird man zur Bezahlung an sein Amazon-Konto weitergereicht. Dort wird die Bezahlung abgewickelt. Der Online-Shop erhält von Amazon keine Bankdaten, nur ein Okay (und als Überweisung die zu zahlende Summe). Für den Kunden erfolgt die Zahlung über die bei Amazon hinterlegte Kreditkarte. Bei PayPal werden entweder die Kontodaten oder eine Kreditkarte hinterlegt, über die dann abgerechnet wird. PayPal wickelt – ähnlich wie Amazon oder Apple Pay – wie ein Zwischenhändler den Kauf ab, sodass keine Bankdaten an den Online-Shop gehen. Wie funktioniert eine SEPA-Echtzeitüberweisung? Man erstellt die gewünschte Überweisung wie gewohnt im Rahmen seines Onlinebankings, wählt jedoch als Übertragungsart SEPA-Echtzeitüberweisung bzw. Instant Payment. Außerdem bieten viele Onlineshops die Zahlungsart Direktüberweisung vom Konto an, was nichts anderes als eine Echtzeitüberweisung ist. Dabei wird man an die eigene Bank weitergereicht, authentifiziert sich dort und die Überweisung wird instant durchgeführt. Echtzeitüberweisungen können auch über Apps der Hausbank durchgeführt werden, die sozusagen als digitale Bankomatkarten funktionieren. Ein Beispiel ist Onlineshopping war lange nur mit Kreditkarten und Co. möglich. FOTOS: PEXELS Instant Payments sind eine Alternative zu Apple Pay, Amazon Pay, PayPal oder Google Pay. etwa Elba Pay von Raiffeisen. Das Smartphone wird dabei zur digitalen Geldtasche. Man hält das Handy mit der gestarteten Elba-Pay-App wie eine Bankomatkarte an einen Bezahlterminal. Handy und Terminal führen die Transaktion durch. Zahlungen bis zu 25 Euro erfolgen ohne PIN-Eingabe. Auf ähnliche Weise kann übrigens auch Apple Pay verwendet werden. Der Unterschied zur normalen Überweisung ist der Zeitfaktor Der Unterschied zu einer normalen Überweisung ist bei einem Instant Payment der Zeitfaktor. Eine reguläre Überweisung, beispielsweise an einem Freitag um 19 Uhr vorgenommen, ist frühestens am darauffolgenden Dienstag durchgeführt (bis zu drei Kalendertage). Bei einer Echtzeitüberweisung ist die überwiesene Summe dagegen bereits spätestens eine Minute später am Zielkonto. Die EU möchte mit der Änderung der SEPA-Verordnung vier Verbesserungen umsetzen: 1) Jeder Zahlungsdienstleister in der EU, der heute schon Überweisungen in Euro anbietet, soll verpflichtet werden, diese nach einer bestimmten Frist auch als Sofortzahlung anzubieten. 2) Zahlungsdienstleister sollen für Euro-Sofortzahlungen keine höheren Gebühren – heute bis zu 30 Euro pro Vorgang – verlangen dürfen als für herkömmliche Überweisungen in Euro. 3) Die Zahlungsdienstleister sollen nachprüfen müssen, ob die Angaben des Auftraggebers zu Kontonummer (IBAN) und Name des Zahlungsempfängers zusammenpassen, damit der Auftraggeber gegebenenfalls vor Ausführung der Zahlung auf einen Fehler oder Betrugsversuch hingewiesen werden kann. 4) Vorgeschlagen wird zudem ein Verfahren, bei dem die Zahlungsdienstleister ihre Kunden mindestens einmal täglich mit den EU-Sanktionslisten abgleichen, anstatt alle Transaktionen einzeln zu prüfen. *) Der Begriff SEPA ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung „Single Euro Payments Area“ (auf deutsch Euro-Zahlungsverkehrsraum) und soll den bargeldlosen Zahlungsverkehr in 33 Ländern in Europa (EU und EFTA) vereinheitlichen. Die Gebühren für Inlandsund Auslandsüberweisungen im SEPA-Raum sind gleich. Am Pitztaler Gletscher gibt es im April/Mai 2023 einen Tagesskipass 1+1 gratis. FOTO: TVB PITZTAL Tolle Erlebnissemit den Liebsten teilen: 1+1 gratis imVisier der Sparfüchse Was haben einige Tiroler Kinos, Bergbahnen, Restaurants, Wellnessoasen und Sporttempel gemeinsam? Tollen Freizeitspaß – und zwar 1+1 gratis statt vollem Eintritt. Für alle, die die ErlebnisCard Tirol vorzeigen, gilt das 1+1-gratis-Prinzip: Für ein bezahltes Ticket gibt es ein weiteres Ticket kostenlos dazu. Die Karte feiert aktuell das erste Bestandsjubiläum. Sie hat in ihrem ersten Jahr dem Tiroler Freizeitkartenmarkt frischen Schwung verliehen: Im Vorverkauf mit 79 Euro bzw. 49 Euro für Raiffeisen-Tirol-Kunden günstig, hat sich die Anzahl der inkludierten Erlebnisse nun mehr als verdoppelt. Auswertungen zeigen, dass Gastronomie-Angebote besonders gefragt sind. Infos unter www.erlebniscard.tirol. Die Menschen wollen „die Scheine und Münzen nicht missen, so Thomas Steiner, Direktor der Oesterreichischen Nationalbank. „93 Prozent der Österreicher wollen, dass Bargeld erhalten bleibt, nur fünf Prozent denken, darauf verzichten zu können.“ Entsprechend wächst auch der Banknotenumlauf, und zwar zuletzt um 6,5 Prozent bei den Stückzahlen und 7,7 Prozent an Wert auf zuletzt 28,19 Milliarden Stück Banknoten im Wert von 1.544,37 Milliarden Euro mit Ende 2021. Die Banken haben ihre Euro-Bargeldhaltung in den vergangenen fünf Jahren vervierfacht – von drei Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 12,2 Milliarden Euro per Ende 2021. „Auch die Zahl der in Umlauf befindlichen Münzen wächst“, betont Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich: „Von 2020 auf Beträge unter zehn Euro zahlen vier von fünf Österreichern bar. 66Prozent allerZahlungen an Kassen werden bar getätigt. 2021 ist ihre Zahl um 219,9 Millionen Stück auf einen Gesamtstand von 8,3 Milliarden Stück im Wert von 1,8 Milliarden Euro gestiegen.“ Die Gründe für die Liebe zum Baren? „Barzahlungen sind sicher, weil keine Gefahr von Hackerangriffen oder Phishing-Attacken besteht. Sie sind günstig, weil für die Transaktionen keine Gebühren anfallen, und sind auch schnell, weil Zahlungen einfach rasch erledigt sind, ohne Login-Vorgänge oder Code-Anforderungen“, nennt Starsich wichtige Gründe. Bargeld ist ein Teil von Freiheit Auch Bernd Lausecker, Finanzexperte beim Verein für Konsumenteninformation, sieht mehrere Vorzüge: „Bargeld ist ein essenzieller Teil von Freiheit und Hoheit über meine eigenen Daten. Die Freiheit, nicht abhängig zu sein von technischen und sonstigen Voraussetzungen, um meine Geschäfte zu erledigen. Und die Hoheit über meine eigenen Daten, da ich mich mit Bargeld für niemanden, sei es Anbieter, Zahlungsdienstleister oder IT-Konzern, in meinem Einkaufsverhalten transparent präsentiere und Persönliches preisgeben muss. Diese Möglichkeit muss jedem zur Verfügung stehen.“ Österreicher liebenBargeld: Immermehr Scheine undMünzen sind imUmlauf
Leistbarer Wohnraum Ein Thema, das in den letzten Jahren die Gemüter erhitzt, ist die Diskussion über leistbaren Wohnraum. Die Preise für Wohnungen sind je nach Bundesland in Österreich sehr verschieden. Es liegt in natürlich in erster Linie an der Attraktivität der Lage des Objektes. Und am verfügbaren Angebot. Je weniger bebaubarer Grund, desto teuer fällt der Kaufpreis bzw. die Miete aus. Zudem sind wir es gewohnt großzügig zu wohnen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person hat sich in Österreich über die letzten zehn Jahre um 3,4 m2 auf 46,3 m2 erhöht. Davon können manche allerdings nur träumen. Trotzdem vergleicht man uns mit manch anderen Ländern, sind wir gewohnt Platz zu haben. Die Politik versucht seit Jahren Maßnahmen zu setzen, um die Preise zu drücken. Am Ende wird der effektivste Effekt die verdichtete Bauweise sein. Das heißt, hohe Häuser auf wenig Grundverbrauch. Mehr sozialen Wohnbau ohne Umwege. Ein von der öffentlichen Hand stark geförderter Ausbau von Studentenwohnungen soll den privaten Wohnungsmarkt entlasten. Wozu so kompliziert? Geförderter Wohnbau für unsere Bevölkerung, für die Menschen, die wenig verdienen ist das Ziel. Da braucht man nicht ausländischen Studenten günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen, damit diese am freien Markt keine Nachfrage erzeugen und die Mieten von privaten Anbietern günstiger werden. Eigentum erwerben wird für junge Menschen immer schwieriger. Zumindest wird das von einigen sehr kritisiert. Mit dem Argument, die EU gibt eine Eigenmittelquote von 20 Prozent bei Kreditvergaben beim Wohnbau vor. Das erhitzt die Gemüter. Vielleicht wäre eine emotionslose Diskussion auch in dieser Frage wichtig. Ist es nicht besonders in Zeiten wie diesen wichtig, sich finanziell nicht zu verschätzen. Gerade jetzt, wo die wirtschaftliche Lage so unsicher ist, eine zu große Verschuldung einzugehen, kann zu großen Problemen führen. Sollte man da nicht besser wirklich zuerst etwas mehr ansparen um sicher Schlafen zu können? Auf jeden Fall wird uns dieses Thema noch lange begleiten. POLITIK FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 5 Oppositionsarbeit der Marke Liste Fritz Konsequentes Engagement für leistbaren Wohnraum in Tirol Der zweite große Gewinner der Tiroler Landtagswahl war – neben der FPÖ – die Liste Fritz, seit 2008 imLandtag vertreten. Es gelang, dengrößtenZuwachs allerParteien (von5,46 auf 9,9Prozent) zu erzielen und ein drittes Mandat zu erobern. Die Aushängeschilder der Liste Fritz sind Andrea Haselwanter-Schneider undMarkus Sint. DieTirolerbasicshaben sichmit denbeiden getroffen, um sich über ihre Ziele in der neuen Legislaturperiode zu unterhalten. VON MANFRED SCHIECHTL Die Zugewinne sind „eine große Motivation, aber auch eine Bestätigung für unsere bisherige Arbeit“, freut sich Markus Sint. „Wir sind immer hartnäckig an allen Themen dran geblieben. Wir möchten ein verlässlicher Partner der Menschen sein und dabei ist kein Problem zu klein“, so Andrea Haselwanter-Schneider. Die Liste Fritz sieht ihre Rolle in einer Opposition zu den Regierenden, die diesen sehr genau auf die Finger sieht. „Jede funktionierende Demokratie braucht auch eine funktionierende Opposition. Vor allem eine engagierte Opposition“, fasst Sint zusammen. Man wird versuchen, bei Themenübereinstimmungen auch die Freiheitlichen, „aber auch die Grünen und die NEOS ins Boot zu holen, wo auch immer es geht“, so Sint weiter. „Es braucht eine gute Zusammenarbeit auf inhaltlicher Ebene. Und mit Markus Abwerzger kann man da beispielsweise gut etwas ausmachen. Wir haben im neuen Landtag die Möglichkeit, mit nur zwei Parteien wichtige Instrumente der Opposition zu nutzen.“ FPÖ und Liste Fritz haben zusammen zehn Mandate, damit ist das Einsetzen eines Untersuchungsausschusses oder eines Sonderlandtages möglich. Mit den Mandaten der Grünen oder der NEOS zusätzlich wäre auch eine Sonderprüfung des Landesrechnungshofes möglich. Konstruktive Oppositionsarbeit Stellvertretend für die vielen wichtigen Themen, für die es Lösungen zu finden gilt, versuchen Sint und Haselwanter-Schneider anhand eines Beispiels zu erklären, wie die Liste Fritz als Oppositionspartei zu Verbesserungen beitragen möchte. Wohnen leistbar machen ist dem Duo ein großes Anliegen. Und sie haben auch konstruktive Vorschläge. „Sind Baugründe sündteuer, ist auch das Wohnen sündteuer. Leistbares und bezahlbares Wohnen hängt ganz eng mit der Grund- und Boden-Politik zusammen“, beginnt Sint. Am fehlenden Bauland scheitert es nicht. Wie die aktuellsten Zahlen des Landes zu einer Landtagsanfrage der Liste Fritz zeigen, gibt es mehr als 35 Millionen Quadratmeter Baulandreserven. Gewidmetes, aber nicht bebautes Bauland. „Es braucht eine gute Idee, um die Reserven zu mobilisieren. Die Liste Fritz hat konkret vorgeschlagen, dass jede Gemeinde von der Landesregierung verpflichtet wird, mindestens zehn Prozent ihrer ReserAndrea Haselwanter-Schneider und Markus Sint gehen gestärkt in den neuen Landtag. FOTO: FRIEDLE ven als Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau auszuweisen. Dadurch kommt bezahlbarer Grund und Boden auf den Markt. Darauf kann dann leistbarer Wohnraum entstehen“, so Sint. Das Raumordnungsinstrument „Vorbehaltsfläche für den geförderten Wohnbau“ steht schon heute im Tiroler Raumordnungsgesetz. „Der Clou des Instruments Vorbehaltsflächen ist, wenn innerhalb einer Frist von zehn Jahren kein geförderter Wohnbau entsteht, dann fällt das Grundstück automatisch und ohne weiteren Beschluss des Gemeinderates in Freiland zurück.“ Das Kältetelefon kann Leben retten Wenn die Außentemperaturen sinken, findet das Leben wieder vermehrt in den eigenen vier Wänden statt. Obdachlosen Menschen, die auch nachts auf der Straße schlafen müssen, fehlt dieser Schutz vor der Kälte. Kälte, die für Betroffene schnell zur Lebensgefahr werden kann. Über die Nummer des Kältetelefons erreichen Anrufer die Streetworker der Caritas, können die Situation schildern und genaue geografische Daten durchgeben. So können Betroffene mit frostsicheren Schlafsäcken, einer warmen Mahlzeit oder einem Schlafplatz in einer Notschlafstelle versorgt werden. „Manche fühlen sich vielleicht gehemmt, eine fremde Person auf der Straße anzusprechen. Mit einem Anruf beim Kältetelefon kann man dennoch lebenswichtige Hilfe leisten. Rufen Sie an, wenn Sie einen obdachlosen Menschen bemerken, der bei kalten Temperaturen im Freien übernachtet. So können wir im Notfall schnell reagieren. Niemand soll auf Österreichs Straßen erfrieren!“, so Caritas-Präsident Michael Landau. Kältetelefon Tirol: 0512/21 447 – Tiroler Soziale Dienste (0-24 Uhr). Energieministerin Leonore Gewessler von den Grünen kündigte Ende Oktober ein bilaterales Abkommen mit Deutschland an. Dadurch soll der Transit für Gas aus den Speichern in Salzburg über Deutschland auch im Fall einer Gasmangellage in Richtung Tirol aufrecht bleiben. Echte Versorgungssicherheit würde anders aussehen. Man müsste sich dabei nicht auf andere verlassen. Denn – wie erklärte TIGAS-Chef Georg Tollinger im Interview mit DieTirolerbasics kürzlich? „Seit zehn Jahren steht unsere Anbindungsleitung an Salzburg an der Landesgrenze in Hochfilzen. Bereit zum Anschluss an das Salzburger Netz.“ Für einen Zusammenschluss mit der Regelzone Ost, in der Österreichs Gasspeicher liegen, fehlt nur ein ca. 16 Kilometer langes Teilstück zwischen Hochfilzen und Saalfelden. Da stellt sich die Frage, warum fehlen diese? Warum die Tiroler Landesregierung – oder aber auch Gewessler – nicht schon längst bzw. zumindest nach Ausbruch der Energiekrise tätig wurden, überrascht. Vor allem, wenn man Markus Sint von der Liste Fritz dazu befragt. „Bereits 2009 und 2012 haben wir Anträge auf Lückenschluss gestellt. Geschehen ist nichts. Völlig fehlende Weitsicht wie wir anlässlich der heutigen Lage sehen. Wer vorausschauende Politik betreiben möchte, nimmt es selbst in die Hand. Ich bin sogar der Meinung, das Land müsste in Vorlage treten, damit der LückenIn Hochfilzen endet auf Tiroler Seite die Verbindung zum Salzburger Netz. FOTO: VERBEEK Zaghaftes Tirol: Wo bleibt der Lückenschluss? schluss so schnell als möglich erfolgt“, erklärt Sint. Das Schließen der Lücke würde rund sieben Millionen Euro kosten (Stand vor zehn Jahren). Die Liste Fritz hatte schon 2012 argumentiert: „Nur mit einer doppelten Anbindung ist garantiert, dass im Fall von politischen Unruhen und Gaslieferengpässen sowie von technischen Gebrechen Tirol sicher versorgt werden kann.“ Dieser Fall ist mit der Ukraine-Krise mittlerweile eingetreten.
GESELLSCHAFT FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 6 Black Friday, Cyber Monday undCyberWeek Nicht unter Druck setzen lassen ImNovember lockt der Handel Schnäppchenjäger mit Rabattaktionen zu Black Friday am 25. November, Cyber Monday am 28. November, dembereits abgehaltenen Singles Day oder einer ganzen CyberWeek. Nicht immer erweisen sich solche Angebote als so vorteilhaft, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Großzügige Rabatte, Countdowns und begrenzte Stückzahlen können leicht zu ungeplanten Käufen verleiten. Aussagen wie „Angebot noch 5 Minuten gültig“ oder „Nur noch 3 Stück auf Lager“ erhöhen für potenzielle Käufer den Kaufdruck. „Von Countdowns und begrenzten Stückzahlen sollte man sich aber auf keinen Fall stressen lassen“, betont Elisabeth Barth vom Europäischen Verbraucherzentrum. „Die Verknappung eines Angebots hat natürlich einen psychologischen Effekt. Man wird dadurch zu Impulskäufen verleitet. Deshalb: Kühlen Kopf bewahren und sich idealerweise schon im Vorfeld einer Kaufentscheidung überlegen, was man braucht und was nicht.“ Auch von großzügigen Rabatten sollte man sich laut EVZ-Juristin nicht beeindrucken lassen. „Wir raten dazu, sich vor dem Kauf bei anderen Online-Shops oder Preisvergleichsportalen über den Preis des Produkts zu informieren. Das kann sich mehr lohnen als das vermeintliche Sonderangebot.“ Wer dennoch einmal zu schnell den „Kaufen“-Button geklickt hat, dem steht bei Online-Käufen ein 14-tägiges Widerrufsrecht zu. „Doch Achtung: Nicht alle Arten von Produkten können zurückgenommen werden. Für Konzerttickets, Flugtickets oder Produkte, die nach speziellen Vorgaben gesondert angefertigt wurden, gibt es kein kostenloses Rücktrittsrecht“, so Barth. Cyber Monday ist am 28. November. Black Friday ist am 25. November. Arbeiten im Advent: Das gilt im Handel WEIHNACHTSSTRESS An den vier Samstagen vor dem 24. Dezember - am 26.11., 3.12., 10.12. und 17.12. - dürfen die Geschäfte bis 18 Uhr offenhalten. Die Regelung, dass jeder zweite Samstag frei sein muss, gilt hier nicht. Mitarbeiter im Handel können an allen vier Samstagen eingesetzt werden. Entlohnung Sie haben an den sonstigen Samstagen des Jahres mehr als einmal pro Monat nach 13 Uhr gearbeitet? Dann bekommen Sie an den vier Adventsamstagen ab 13 Uhr Überstunden mit 100 % Zuschlag − egal, ob Sie vollzeit-, teilzeit- oder geringfügig beschäftigt sind oder nur samstags arbeiten. Sonst stehen nur dann Überstunden-Zuschläge zu, wenn Sie die für den Tag vereinbarte oder die wöchentliche Normalarbeitszeit überschritten haben. Auch bei diesen Überstunden steht an den Adventsamstagen nach 13 Uhr ein Zuschlag von 100 % zu. Bei Lehrlingen werden Überstunden wie folgt entlohnt: nach Gehaltssystem alt auf Basis des niedrigsten Angestelltengehalts; nach Gehaltssystem neu auf Basis des Gehalts der Beschäftigungsgruppe C Stufe 1. Das Wichtigste zusammengefasst Zeitausgleich Wollen Sie für Überstunden lieber Zeitausgleich, müssen Sie dies vereinbaren: Entweder Sie nehmen für jede gearbeitete Stunde frei und lassen sich nur den Zuschlag auszahlen, oder Sie nehmen sich für jede gearbeitete Stunde im entsprechenden Verhältnis frei. Beispiel: Für eine 100-prozentige Überstunde erhalten Sie zwei Stunden Freizeit. © Nomad_Soul/stock.adobe.com WISO HISTORY: TIROL IM 2. WELTKRIEG Vom totalen Krieg bis zum Untergang des Dritten Reiches und der Befreiung Tirols: Der zweite Teil von „Tirol im Zweiten Weltkrieg“ beschreibt die letzten Kriegsjahre in Tirol - vom Einsatz der Jugend bis zum Bombenkrieg, vom Alltag bis zu den Kriegseinsätzen der Tiroler Soldaten! Jetzt kostenlos anfordern! Jetzt kostenlos bestellen unter presse@ak-tirol.com oder zum Download auf www.ak-tirol.com
FünfTaler für einWildschwein Maria Theresien Taler – seit fast 300 Jahren Währung, Ersatzwährung, Sammelobjekt Eine beliebte Freizeitbeschäftigung ist seit Menschengedenkendas Sammeln vonMünzen. Weit über Österreichs Grenzen hinaus beliebt ist dabei derMaria Theresien Taler. Das heutige Sammelobjekt war aber auch jahrhundertelang Währung und Ersatzwährung – vor allem in Afrika. Der berühmteste unter den Talern war bis zum 31. Oktober 1858 gesetzliches Zahlungsmittel im österreichischen Kaiserreich. Der Maria Theresien Taler war aber beinahe weitere hundert Jahre Zahlungsmittel in Afrika, Arabien, bis nach Indien. Im Kaiserreich Abessinien war er für über hundert Jahre offizielle Landeswährung. Großbritannien nahm Rücksicht auf die Beliebtheit des Talers aus Österreich und begann ihn für seine Kolonien 1935 selbst, u.a. für Ostafrika herzustellen. Um die Logistik zu vereinfachen, wurde die Produktion nach Bombay in Indien ausgelagert, wo Anfang der 1940er Jahre fast 20 Millionen Maria Theresien Taler produziert wurden. Als letztes Land demonetisierte Äthiopien 1947 den Taler. Auf Basaren und als Brautschmuck ist er im arabischen und nordafrikanischen Raum aber auch heute noch präsent. Aus Afrika sind laut Österreichischer Nationalbank Umrechnungskurse zu den dort als Geld genutzten Kaurischnecken überliefert. So belief sich um 1850 der Wert eines Maria Theresien Talers im Sudan auf 6000 bis 7000 Kauris, was dem Preis eines Ochsen entsprach. In Äthiopien bekam man 1921 für fünf Taler ein Wildschwein. Das damalige Zahlungsmittel galt aufgrund seines Aussehens und der Präsenz der Kaiserin als anerkanntes Zahlungsmittel, dem die Menschen vertrauten. So sah ein Geldtransport vor über 100 Jahren in Äthiopien aus – kistenweise wurden Maria Theresien Taler zur Verteilung durch das Land – hier nach Dire Dawa – transportiert. FOTO: J.G. MODY Historische Zahlungsmittel in Afrika – Kaurischnecken und Maria Theresien Taler. FOTO: ÖNB Auch in Europa war der Maria Theresien Taler als Zahlungsmittel weit verbreitet. U.a. in Italien und Preußen. Seine große Popularität sorgte dafür, dass es ganz etwas Normales war, in beispielsweise Mailand, Venedig, Rom, aber auch in Paris, Brüssel und Zürich mit dem Taler aus Österreich zu zahlen. Erzherzogin von Österreich, Herzogin von Burgund & Gräfin von Tirol Aufgrund des Titels von Kaiserin Maria Theresia ist auch Tirol auf der Münze zu finden: Der lateinische Spruch auf der Rückseite bedeutet „Erzherzogin von Österreich, Herzogin von Burgund & Gräfin von Tirol“. Plus das Prägejahr. Apropos Prägedatum. Maria Theresien Taler wurden von 1741 bis heute weit mehr als 400 Millionen Stück geprägt. In Ehren an die 1780 verstorbene Maria Theresia wurde das Prägedatum immobilisiert, d.h. alle Münzen ab diesem Zeitpunkt tragen die Jahreszahl 1780. So auch die Sammlerstücke, die noch heute von der Münze Österreich jährlich in großen Stückzahlen geprägt werden. Das klassische Aussehen macht die Münze heute noch sehr begehrt. Das Geldstück zeigt seit Anbeginn das Bild der Kaiserin mit Witwenschleier auf der einen und den österreichischen Doppeladler auf der anderen Seite. Die Spitznamen der Silbermünze aus Österreich, die um die Welt ging Von den Engländern bekam die Münze aufgrund des Porträts der Kaiserin den Spitznamen „fat lady“ (dicke Frau). Auch die arabischen Bezeichnungen gehen auf das Münzbild zurück: Während sich der Name Abu Noukte (Vater der Perlen) auf das Diadem der Herrscherin bezog, spielte der Name Abu Kush (Vater des Vogels) auf den Doppeladler an. Ebenfalls überliefert ist der Name Rial namsawi (Österreichischer Taler). Im Lauf der Zeit produzierten 29 Münzstätten weltweit diese Münze. Damit ist der Maria Theresien Taler die erfolgreichste und langlebigste Handelsmünze der Geldgeschichte und wird als Sammlerstück noch lange weiterproduziert werden. FREIZEIT FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 7 Magischer Lichterpark in der Burgenwelt Neben Metropolen wie London oder New York und heuer auch zum dritten Mal Innsbruck wird Reutte mit der Burgenwelt Ehrenberg zu einemneuen Austragungsort für Lumagica. Die Burgruine Ehrenberg bietet alles, was man sich von einer mittelalterlichen Burganlage erwarten darf: wehrhafte Mauern, hohe Türme und eine beeindruckende Historie. Das geschichtsträchtige Festungsensemble, das vor allem in den Sommermonaten einen besonderen Publikumsmagnet darstellt, wird nun erstmals auch zur dunklen Jahreszeit zu einem magischen Ort, nämlich dann, wenn leuchtende Fabelwesen, historische Lichtgestalten ebenso wie eine bunte Schar an Waldtieren auf dem Areal der Burgenwelt Ehrenberg Einzug halten. Lumagica Ehrenberg verwandelt die Burglandschaft vom 25. November 2022 bis 26. Februar 2023 in einen zauberhaften Lichterpark. Inmitten leuchtender Installationen, eingebettet in sphärische Klänge und die winterliche, nächtliche Natur der Burgruine, können sich die Besucher auf dem Lichterparcours verzaubern lassen. Bereits bei der Ankunft in der Klause zieht der Glanz der beleuchteten Gebäude und glitzernden Bäume die Besucher in ihren Bann. Dort, wo sich einst die Zollstation, die Lagerstätte sowie eine Verteidigungsanlage befanden ist heute ein Ort der Begegnung mit Gaststätte, Hotel, Museum und Veranstaltungslocations. Beleuchtete heimische Tiere weisen den Weg zum magischen Lumagica-Lichterpark. Von der Klause aus kann man auf dem Fußweg ca. 15 Minuten durch den winterlichen Wald wandern oder auch etwas bequemer per Schrägaufzug – dem „Ehrenberg Liner“ – zum Eingang des Lichterparks gelangen. Durch ein barockes Portal gelangen die Besucher auf den Burgvorplatz und tauchen nun, umringt von Musik und tanzenden Lichtbäumen, in die Geschichte ein – die spannende Suche nach dem Drachenkristall beginnt. Oben thront die Burg Ehrenberg, deren majestätische Fassade sich in einem festlichen Licht präsentiert und alle Blicke auf sich zieht. Die leuchtenden Lichtinstallationen bilden einen zauberhaften Kontrast mit den historischen Gemäuern, was die besondere Atmosphäre von Lumagica Ehrenberg ausmacht. Der Lichtparcours führt Der Drache Feuermaul hoch über der Burgruine Ehrenberg bei Reutte. FOTO: MK IILLUMINATION durch unterschiedlich gestaltete Szenerien. Nach einem kurzen Anstieg ist das äußere Burgtor erreicht und es geht vorbei an einem Wächter in den Vorhof der Ruine. Hier trifft man auf die „saligen Frauen“, die in früheren Zeiten auf der Burg so manche Träne vergossen haben. Dort, wo diese vergossen wurden, wachsen „immer rote Rosen“, die sich im Zuge von Lumagica in schönster Blüte präsentieren. Weiter führt der Rundweg über die Falkenwiese, wo ein Schwertkampf zwischen „Feuer und Eis“ stattfindet. Keine Zeit zum Verweilen, denn es gilt noch viele weitere spannende Bereiche zu erkunden, wie etwa den Wald der Tiere, das herrlich bunte Reich der Fische, aber auch den düsteren Bereich der Ehrenberg-Katze. Zu guter Letzt: der schillernd leuchtende Drachenkristall ist gefunden und Drache Feuermaul und Ehrenberg sind gerettet. Infos im Web unter lumagica.at/ehrenberg .
BILDUNG FREITAG, 18.11.2022 | NR. 515 8 GrenzenloseMöglichkeiten Bei der IKB starteten auch viele Führungskräfte ihre Karriere mit einer Lehre 26 Burschen und zwei Mädchenmachen derzeit ihre Lehrausbildung in Elektro-, Metallund IT-Technik bei der IKB. Das einzigartige an ihrem Lehrbetrieb: die Vielfalt. Die große Auswahl an Möglichkeiten „ist in Tirol sicherlich einzigartig“, erklärt David Hilber, Gruppenleiter Umspannwerke und zuständig für die Servicewerkstätte und die technische Lehrlingsausbildung, stolz. „Die vielen Zweige der IKB, sei es Strom, Wasser, Internet oder Entsorgung, ermöglichen viele unterschiedliche Einblicke.“ Im dritten und vierten Lehrjahr werden die Lehrlinge in die jeweiligen Abteilungen geschickt. Dann gibt es zusätzliche wertvolle Praxis. IKB versucht, ihre Lehrlinge auch nach dem Abschluss im Betrieb zu halten Pro Jahr schließen bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben im Regelfall sieben Lehrlinge ihre Ausbildung ab. „Wir versuchen, alle im Betrieb zu halten“, erzählt Hilber. „In den nächsten Jahren stehen einige Pensionierungen an und wir sind froh, wenn wir mit den eigenen Leuten, die den Betrieb dann schon in- und auswendig kennen, nachbesetzen können“, so Hilber, der seine Karriere bei der IKB 2007 selbst mit einer Lehrausbildung begann. Damit ist er nicht der einzige: „Bei uns hat eine Reihe von Führungskräften mit einer Lehre bei der IKB begonnen.“ Hilber unterstützt aus Überzeugung, dass seine Lehrlinge die Lehre mit Matura absolvieren. „Denn dann ist im Nachhinein kein Weg mehr versperrt. Bis hin zum Studium. Das gab es bei uns auch bereits mehrfach. Und die umfangreiche Praxis, die die Mädchen und Burschen bei uns erhalten, kann keiner ihnen mehr nehmen. Im Gegensatz zu einem reinen Studium.“ Die Lehrlinge werden bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben sehr intensiv auf ihrem David Hilber hat mit Patrizia und Carina (auf dem Plakat abgebildet) auch zwei Mädchen unter seinen Fittichen. Die beiden absolvieren derzeit ihr zweites Lehrjahr. Weg unterstützt. „Obwohl nicht vorgeschrieben, erhalten sie bei uns täglich eine Stunde zusätzliche Theorie als Unterstützung für die Berufsschule. Mit dieser Hilfe tun sie sich dort entsprechend leichter“, erzählt Hilber, der nach seiner Schlosserlehre bei der IKB anschließend noch in der Abendschule der HTL Metall-, Maschinenbau und Elektrotechnik studierte. Lehrlingsausbilder Franz Neurauther für die Lehrlingsbetreuung freigestellt Die Unterstützung der Lehrlinge geht aber noch weiter. „Mit Franz Neurauther haben wir einen Ausbilder in der Lehrwerkstatt, der extra für diese Aufgabe freigestellt ist und sich ausschließlich um die Mädchen und Burschen kümmert“, streicht Hilber heraus. Und dann gibt es noch ein Prämiensystem für gute Leistungen, das dem Unternehmen sehr wichtig ist. „Wer das erste und zweite Lehrjahr erfolgreich absolviert, bekommt von der IKB den B-Führerschein bezahlt.“ Ein Schmuckstück ist die 2013 ausgebaute Lehrwerkstatt der IKB, wo die Lehrausbildung eine lange Tradition hat. Sie ist direkt an die reguläre Servicewerkstätte angegliedert. Dort können sich die 28 Burschen und Mädchen immer wieder praktische Umsetzungen ansehen, um früh ein Gefühl für die Herausforderungen im Betrieb zu erhalten. Info: Bis Februar 2023 werden Bewerbungen von Interessenten angenommen. Neben den technischen Berufen bietet die IKB auch Lehrstellen für Bürokaufmann/frau an. Wir suchen dich! Karriere mit Lehre bei der Stadt Innsbruck Du bist ein Organisationstalent, arbeitest gernemit Zahlen undmöchtest Verwaltungsaufgaben übernehmen? Du bist geschickt im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen und willst einen Beitrag im öffentlichen Raum leisten? Du träumst davon, Grünflächen zu gestalten und zum Blühen zu bringen? Dann bist du bei uns genau richtig! Die Stadt Innsbruck ist seit Jahren bemüht, jungen Menschen eine qualitätsvolle Ausbildung und eine berufliche Perspektive zu bieten. ExpertInnen aus den unterschiedlichen Fachdienststellen geben ihr Wissen gerne an interessierte Frauen und Männer weiter. Aktuell sind 19 junge Auszubildende im Stadtmagistrat Innsbruck beschäftigt, die in den unterschiedlichen Dienststellen einen von insgesamt sieben Berufen erlernen können. Ab September 2023 werden Lehrlinge in den Bereichen Bürokauffrau/-mann, Bau- und LandmaschinentechnikerIn und Garten-/GrünflächengestalterIn/LandschaftsgärtnerIn ausgebildet. Außerdem kommen der Lehrberuf Straßenerhaltungsfachfrau/-mann, Finanz- und RechnungswesenassistentIn sowie VerwaltungsassistentIn neu hinzu. Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/Bewerbung. In diesen Lehrberufen kannst du ab September 2023 bei der Stadt Innsbruck durchstarten: • Bürokauffrau/-mann • Garten-/Grünflächengestalter*in • Landmaschinentechniker*in, • Straßenerhaltungsfachfrau/-mann • Finanz- und Rechnungswesenassistent*in • Verwaltungsassistent*in www.innsbruck.gv.at/Bewerbung Für 4 Personen DieTiroler Kochen mit viereinhalb Zutaten 75 unkomplizierte Gerichte für eilige Feinschmecker Heinrich Gasteiger, Gerhard Wieser, Helmut Bachmann ISBN: 978-88-6839-549-0 Hardcover, 192 Seiten, 22 Euro erschienen im Athesia-Tappeiner Verlag Carpaccio mit gegrilltemChicorée und Pinienkernen 1. Chicorée vierteln und etwa fünf Minuten in Essigwasser kochen. 2. Mit Salz und Pfe er würzen und mit etwas Olivenöl etwa acht Minuten grillen. 3. Rindsspitzrose in hauchdünne Scheiben schneiden, zwischen zwei Klarsichtfolien legen und dünn klopfen. 4. Olivenöl mit Zitronensa , Salz und Pfe er zu einer Marinade verrühren. 5. Carpaccio auf Tellern anrichten. Chicorée darau egen, mit Marinade beträufeln, mit Parmesan und Pinienkernen bestreuen und mit Radieschensprossen garnieren. 4 Stück Chicorée 400 g Rindsspitzrose pariert 100 g Parmesan fein gehobelt 40 g Pinienkerne, geröstet 1 EL Rotweinessig 30 ml Olivenöl 20 ml Zitronensaft 4 EL Radieschensprossen Salz und Pfeffer Schnell und einfach muss es in der rasanten Zeit von heute für die meisten auch in der Küche gehen. Am besten funktioniert das mit wenigen Zutaten und unkomplizierten Rezepten. Das So kocht SüdtirolTeam beweist, dass es nicht viel benötigt, um ein leckeres und gesundes Gericht auf den Tisch zu zaubern. TIPP # Zum Garnieren können Sie auch Vogelesalat, Lollo rosso, Eichblattsalat, Frieséesalat, Radicchio, Kresse oder Senfsprossen verwenden.
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